Hafenstrasse - Modellgebiet für Bezahlbares Wohnen?
Der Bauausschuss der Greifswalder Bürgerschaft lädt zu einer breiten Diskussion ein: "Welche Möglichkeiten haben wir in Greifswald, um Bauen für ein bezahlbares Wohnen zu unterstützen?"
Die Hafenstrasse mit dem künftigen B-Plan 55 ist die letzte große Fläche, die wir in der Stadt so noch entwickeln können.
Die Diskussion in diesem Forum wird auch in einen Workshop am 8. September 2016 einfliessen.
Laut einer Empirica-Analyse im Auftrag der ARD (23.06.2016) spitzt sich das Problem vor allem in Ballungsräumen zu: So gelten in Düsseldorf nur noch zwei Prozent der Neubauwohnungen als für Normalverdiener bezahlbar, in Köln nur noch 5,7 Prozent. Die gleiche Studie sagt auch: 95,3 Prozent der privaten Neubau-Wohnungen in den 20 größten deutschen Städten sind für die Mehrheit der deutschen Mieter nicht bezahlbar. In vielen kleineren Städten ist die Lage sogar noch dramatischer: In Kiel etwa sind nur 2 Prozent der angebotenen Neubauwohnungen bezahlbar, in Offenbach 1,3 Prozent, in Karlsruhe 1,2 Prozent und in Ingolstadt 1,1 Prozent.
„Die Wohnungskrise betrifft dabei zusehends die Mitte der Gesellschaft: "Das Problem des nicht vorhandenen bezahlbaren Wohnraums trifft etwa zwei Drittel der deutschen Mieterhaushalte. Das sind fast 15 Millionen Mieterhaushalte, die sich nicht mehr frei am Markt bedienen können", sagte Dietmar Walberg, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen.“
Wenn sich keiner diese Wohnungen leisten wollte/ könnte, würden sie nicht vermietbar sein und Verluste generieren und müssten günstiger angeboten werden.Ebenso spiegeln die Preise die aktuell hohe Nachfrage nach Grundstücken, Bauleistungen und dem gestiegenen Standards wieder. Dies führt dann halt dazu, dass Normalverdiener auf junge gebrauchte Immobilien setzen müssen. Sollte aber auch nicht das Drama sein, denn schicke Neubauten in bester Lage gehören bekanntlich nicht zu den Grundbedürfnissen...