In der Hafenstraße als Modellgebiet kann ein autofreier Bereich verwirklicht werden. Da sicherlich ein relativ hoher Anteil von Menschen mit jungen Kindern dort einziehen wird (oder Menschen, die planen, eine Familie zu gründen), sollte von vornherein darauf geachtet werden, dass nicht die Kinder in abgesperrte Bereiche zum ungefährdeten Spielen geschickt, sondern Autos gebündelt außerhalb des "Sozialraums" Straße abgestellt werden.
Dabei darf der Weg zum Auto durchaus länger als der zum nächsten Fahrradabstellplatz oder zur nächsten Bushaltestelle sein: "Erst seit jüngster Zeit haben es einige wenige Kommunen gewagt, die Stellplätze zumindest gebündelt am Randbereich einer Siedlung einzurichten.[...] Wenn der Weg zum Auto nur eine Minute, hingegen zur nächsten Bushaltestelle fünf Minuten dauert, werden die Menschen von achtsamen Verhaltensweisen systematisch abgehalten." (Michael Kopatz, Ökoroutine, München:oekom 2016, S. 203)
Vorbilder für eine solche Organisation der Auto-Stellplätze am Rande der Siedlung zugunsten des Lebens-, Erfahrungs- und Sozialraum für Menschen im Baugebiet selbst gibt es bereits:
"In den Wohnstraßen dominieren die Kinder, die dort mitten in der Lebenswelt der Erwachsenen einen sicheren, ungestörten Spielplatz finden, d.h. ohne auf die üblichen mehr oder weniger kindergerechten "Abstellräume" verbannt zu werden. Sie können sich dort in die familiäre Umgebung integriert fühlen und die Straße als wichtigen Sozialisationsraum erleben, der zur Identitätsbildung zum eigenen Wohnviertel beiträgt. Selbst Kinder im Vorschulalter können sich auf der Straße beim Spielen treffen, ohne sich vorher (nach Abstimmung mit den betroffenen Eltern) in den Wohnungen verabreden zu müssen. Am Beispiel der "stellplatzfreien" Nachbarschaft Langwasser P in Nürnberg wurde untersucht, dass die konsequente Verkehrsberuhigung von Wohnstraßen sowohl positive Auswirkungen für die Selbstverwirklichung der Kleinkinder hat und zu ihrer frühen Selbstständigkeit beiträgt als auch den beaufsichtigenden Elternteilen mehr Freiräume gewährt."
http://www.vauban.de/themen/14-vauban/mo...rkehr-kapitel-5
Insgesamt gutes Beispiel:
http://www.vauban.de
Auch die autofreie Nachbarschaft Langwasser P in Nürnberg hat das Parken an den Rand verlegt, um das innere zum erlebbaren Sozialraum gerade für Kinder zu machen:
http://www.bvlangwasser.de/html/autofrei.html
Bisherige Beiträge dazu:
Die Hafenstr. sollte weitgehend autofrei bleiben, sie ist wertvoll als Flaniermeile bis hin zum Treidelpfad nach Wieck. [zitiert aus: Marsiske]
Öffentliche Angebote wie Carsharing, eine günstige Nahverkehrsanbindung und eine bevorrechtigte Fußgänger- und Radfahreranbindung bieten eine gute Alternative zum eigenen PKW. [zitiert aus: Drebing]
Als Basis muss eine funktionstüchtige Infrastruktur geschaffen werden - inkl. ÖPNV-Anbindung. An bestimmten Standorten kann es sinnvoll sein, auf kostenintensive Bauteile (z.B. ... Tiefgaragen oder Stellplatz-Großanlagen) zu verzichten - konsequenter Weise müssen sich dann alle Bewohner daran halten und auf ihr persönliches Auto verzichten. [zitiert aus: WGG]
Der ruhende Verkehr wird zumeist in Form von Tiefgaragen unter bzw. zwischen die Häuser verlegt und durch oberirdische Stellflächen für Besucher und Gäste ergänzt. Aufgrund ihrer Anordnung und Lage erhalten sie jedoch keine größere optische Präsenz. [zitiert aus: Rabenseifner_Fenster am Fluss]
Notwendige Stellplätze sind in den Sockelzonen der Gebäude, in den Außenbereichen oder Vorzugsweise zentral in mehrgeschossigen Sammelparkern nachzuweisen, die mit schwindendem Bedarf zu Gunsten von Wohnraum zurückgebaut werden können. [zitiert aus: Drebing]
Unterkellerung ist zu vermeiden, max. ein halbes Geschoss unter Gelände ist denkbar für Nebenräume und offenes Parken unter den Häusern. Ähnliches wurde schon an der Wohnresidenz am St. Georgsfeld/ Ecke Hafenstr. ansatzweise praktiziert; wenn auch viel zu hoch und klobig. [zitiert aus: Marsiske]