(siehe auch "STRATEGIEN 1: Bauland-Bereitstellung und Vergabekriterien")
Dies ist ein Auszug aus den Einstiegs-Beiträgen
Die entscheidenste Möglichkeit einer Kommune besteht darin, eine Grundstückspolitik zu betreiben, die Baugemeinschaften eine Entwicklungschance lässt (durch Verzicht auf Höchstpreisverfahren).
Hierzu haben mittlerweile mehrere Städte eine Palette von Maßnahmen im Rahmen ihrer Grundstückspolitik/ Vergabeverfahren entwickelt. Dazu zählen:
- Schaffung einer zentralen Anlaufstelle sowie von Förderprogrammen für Baugemeinschaften;
- Grundstücksvergabe über ein konzeptgebundenes/qualitatives Bewerbungs- und Auswahlverfahren;
- Quoten für Grundstücksvergabe an Baugemeinschaften (Hamburg z.B. 20%).
Grundzüge des Tübinger Auswahlverfahrens bei Grundstücksvergabe sind:
• Vergabe an Baugemeinschaften ist kein Selbstzweck, sondern steht im Zusammenhang mit den städtischen Entwicklungszielen: Nutzungsmischung, Kleinteiligkeit, Vielfalt, Bezahlbarkeit, breite Mischung aus sozialen Schichten/ Generationen (es können auch herkömmliche Bauträger zum Zuge kommen, wenn sie eine bestimmte Qualität bieten)
• konzeptioneller Wettbewerb um die „beste“ Idee
• Sichtung und Entscheidung über die Bewerbungen durch ein politisch breit besetztes Gremium
• Entscheidungskriterien:
soziale Aspekte: Vielfalt der Wohnkonzepte, gute Mischung des Viertels/Erstellung von geförderten oder frei finanzierten Mietwohnungen/
bauliche Aspekte: Energiekonzept, Architektur, Parzellierung/ Realisierbarkeit/ Berücksichtigung von bereits im Stadtteil wohnenden Interessierten
• weitere Aspekte runden das Konzept ab:
Vorgespräche mit allen Interessierten; in einer Stunde ausfüllbarer Bewerbungsbogen; 6 Monate Optionszeitraum („Probezeit“ nach der Entscheidung);Abgabe der Grundstücke zum Verkehrswert; Parzellierung nicht von vorneherein festgelegt (sondern abhängig von den eingereichten und ausgewählten Konzepten)
Die Kommunen sind nicht die einzigen Rechtsträger, die handeln können. Beispielsweise können das auch die kommunalen Wohnungs(verwaltungs)genossenschaften tun.
Links/Quellen:Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V.: „Gemeinschaftliche Wohnprojekte: Wenig Aufwand - viele Chancen. Ein Gewinn
für Kommunen: Beispiele, Methoden und Ideen zur Förderung von Wohnprojekten“:
http://www.fgwev.de/fileadmin/PDF/Intern...UM_Kommune_.pdf[zitiert aus:
STRAZE_Baugemeinschaft]